Das interkulturelle prozessorientierte TanzTheaterprojekt „WIR – Wer ist das?“ war die dritte TanzTheaterproduktion mit einer kontinuierlichen Kindergruppe zwischen 7 und 15 Jahren aus Oranienburg, zur Hälfte kamen die Kinder aus geflüchteten Familien.
In dieser Produktion begaben wir uns auf die künstlerische Suche nach einem WIR. Ausgangspunkt war eine Bildergeschichte „Telling Time“ von Mehrdad Zaeri, ein iranischer bildender Künstler, er flüchtete als Jugendlicher mit seiner Familie nach Deutschland, von Marie Wolf, eine junge Berliner Graphikerin und Zitaten aus dem Werk von Martin Buber „Du und Ich“.
„Gut und Böse – was ist das? oder Solltest Du immer tun was Du willst? oder Darfst Du stehlen, um Essen zu bekommen? und ….“, also Fragen aufzuspüren, die nie gestellt werden, aber im Kopf sich alle stellen. Es ging um Urteile, Vorurteile, gesellschaftliche und religiöse Prägungen, und was sind Normen in einer Gesellschaft.
Diese philosophischen (Streit)Gespräche bildeten die Grundlage für das szenische Arbeiten mit den Kindern. Auf der anderen Seite nutzten und erforschten wir die universelle und nonverbale Sprache des Tanzes. Es entstand eine Collage. Die Elemente wurden sehr stark geprägt, von der Sicht der Kinder nach dem WIR: nicht wie etwas zu sein hat sondern was wäre möglich.