Schätze des Lebens - gelebtes Leben erfahren
ein Biographieprojekt der Gemeinde Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming
Redaktion: Kathrin Thiele und Andrea Schütze
Fotos: Jana Schütze
Erzählerinnen und Erzähler: Elfriede Jäger, Erika Scheibe, Günter Thiel, Elsa Richter, Brigitte Pfeiffer, Hannelore Rose, Peter Sturm, Marlis Klocke, Waltraud Moews, Waldemar Fischer
Schon meine Großmutter musste mir immer wieder die Lebensgeschichten von ihren Mitmenschen aus dem kleinen thüringischen Dorf erzählen. Als Kind der deutschen Teilung interessierten mich besonders die Geschichten der Menschen, die sich entschieden nach dem zweiten Weltkrieg, außerhalb Deutschlands zu leben. Als Theaterschaffende habe ich das Hören und Erzählen von Geschichten zu meinem Beruf gemacht. Mit dem Projekt „Schätze des Lebens“ schließt sich für mich ein Kreis. Endlich konnte ich meinem Interesse an den persönlichen Geschichten, die das Leben der Menschen schreibt, auch beruflich nachgehen. Ich bin Menschen in der Gemeinde Niedergörsdorf begegnet, die mir sehr viel Vertrauen und Offenheit entgegengebracht haben. Wir führten lange Gespräche, die mich sehr berührten. Fast alle Interviewten sind Kriegskinder des zweiten Weltkrieges, und erzählen von den Leerstellen, die ihre Väter, Großväter, Onkel und Cousins in ihrem Leben hinterließen. Fast alle Menschen, mit denen ich sprach sind Flüchtlingskinder oder wurden durch ein nahes Familienmitglied mit dem Thema Flucht konfrontiert und mussten lernen mit diesen Erfahrungen ihren Alltag zu meistern. Alle Interviewten sind Kinder der deutschen Teilung, fast alle verbrachten fast ihr ganzes Arbeits- und privates Leben in der DDR. Als erwachsene Menschen erlebten sie die friedliche Revolution und das Hineinwachsen in ein vereintes Deutschland. Auch von den schönen und schwierigen Freiheiten und Herausforderungen dieser zeit erzählen die zehn Interviews.
Ich möchte mich herzlich bei Elfriede Jäger, Brigitte Pfeiffer, Waltraud Moews, Marlis Klocke, Elsa Richter, Hannelore Rose, Peter Sturm, Günter Thiel und Waldemar Fischer für ihre Gesprächsbereitschaft, das Vertrauen und das Erinnern bedanken.